Produktbeschreibungen:
Elena Proskura, eine
weltbekannte ukrainische Expertin für Kinderpsychologie und
Schülerin von G. S. Kostyuk und O. V. Zaporozhets,
präsentiert in dieser einzigartigen Publikation im Genre der
"privaten Geschichte" ihre erschütternden Erinnerungen an Krieg
und Nachkriegszeit: an das Leben im Waisenhaus, an ihre Jugend, an das
Studium am Lehrerseminar und am Pädagogischen Institut.
Ein großer Teil
des Buches widmet sich ihrer Zeit als Doktorandin sowie ihrer
späteren Arbeit am Institut für Psychologie. Dabei erinnert
sie auch an Freunde und Kollegen – viele von ihnen fielen der
Unterdrückung der ukrainischen Intelligenz in den 1960er- und
1970er-Jahren zum Opfer.
Das Buch
enthält zudem interessante wissenschaftliche Arbeiten von Elena
aus ihren späteren Jahren, darunter Forschungen zur Geschichte der
Pädagogik, gewidmet unter anderem Sofia Rusova, Janusz Korczak,
Wassili Suchomlinski und Jakov Reznik.
Die
Buchpräsentation wurde von zahlreichen prominenten
Persönlichkeiten besucht: Wissenschaftler der Nationalen Akademie
der Pädagogischen Wissenschaften der Ukraine wie Sergey
Dmitrievich Maksimenko und Natalia V. Chepeleva, Pädagogen wie
Alexander Y. Savchenko, Olga Suchomlinska und Nadezhda Bibik sowie
viele Mitarbeiter des Instituts für Psychologie, ehemalige
Studenten von Elena und Kollegen und Freunde ihres verstorbenen
Ehemannes, des bekannten ukrainischen Physikers Alexander Ivanovich
Proskura.
Der Autor dieses
aufrichtigen und bewegenden Geständnisses besitzt viele Tugenden.
Für mich ist die auffälligste davon ihre Liebe zu den
Menschen und ihre freie, verantwortungsvolle Neugier. All das
spürt man in diesem Buch. Es ist eine Lektüre, die nicht nur
meiner Generation, sondern auch der Jugend ans Herz gelegt werden
sollte. Dieses Geständnis ist nicht verspätet erschienen
– es ist genau zur rechten Zeit gekommen.
Oleksandr Savchenko
Das "Bekenntnis" von
Elena Proskura ist eine offene und aufrichtige persönliche
Schilderung ihres Schicksals, in dem sich nahezu das gesamte 20.
Jahrhundert widerspiegelt – oftmals tragisch, vor allem unter
sowjetischen Bedingungen. Sie erlebte diese Zeit als eine fragile Frau,
die standhaft dem unruhigen Kampf der Epoche trotzte. Sie blieb Frau,
Mutter, Freundin, Psychologin und Pädagogin von höchstem Rang
– und vor allem bewahrte sie trotz aller Widrigkeiten ihre eigene
Identität. Dieses Buch ist unbedingt lesenswert: Es ist echte
Literatur, kunstvoll und voller Emotion geschrieben, die den Leser
mitten hinein in die alltägliche Geschichte jener Zeit führt,
die noch immer auf unser heutiges Leben einwirkt.
Olga Suchomlinska
Diese einzigartige
Ausgabe, auf die das breite Publikum lange gewartet hat, ist ein
großartiges Beispiel für persönliche Erinnerungen an
ein schweres und tragisches Schicksal. Elena Proskura durchlebte
schwierige Jahre und wurde dennoch eine herausragende Wissenschaftlerin
und Pädagogin.
Ihr Schicksal
– und die guten Menschen an ihrer Seite – haben Elena
Proskura gerettet und uns so die Möglichkeit gegeben, ihr
facettenreiches Leben kennenzulernen: als jugendliche Schülerin im
Waisenhaus nach dem Krieg, als energische und erfolgreiche Studentin,
als schöne Frau, Mutter und Großmutter, als berühmte
Forscherin, die stets mit Bildungseinrichtungen, Schulen und Familien
zusammenarbeitete.
Der schwierige
Lebensweg von Elena Proskura spiegelt sich in diesem Buch wider –
durch ihre literarische Begabung, durch die aufrichtige Freundschaft zu
bedeutenden Persönlichkeiten, über die sie mit großer
Wärme schreibt, und durch die Unterstützung, die ihr half,
alle Widrigkeiten zu überwinden und sich einen Platz in
intellektuellen und patriotischen Kreisen der 1960er-Jahre zu
erarbeiten.
Ein wesentlicher
und untrennbarer Teil des Buches ist das kreative Denken dieser
hochprofessionellen Pädagogin, die in ihren Erinnerungen Portraits
von bedeutenden Persönlichkeiten und Quellen der modernen
Pädagogik enthüllt. Auf den Seiten dieser Memoiren entsteht
das Bild einer starken und erfahrenen Frau, deren Beispiel besonders
jungen Menschen – Studenten, Eltern, zukünftigen
Wissenschaftlern – Mut machen kann.
Bogdan Kyyak
So lebten wir:
ruhig, gemessen – so, wie es einem sowjetischen Bürger
zustand, entsprechend den spezifischen Gegebenheiten und
Möglichkeiten. Jeden Tag bestand die Gefahr, ins Visier eines
totalitären Staates zu geraten. Das war das gewöhnliche Leben
der sowjetischen Intelligenz: äußerlich gefestigt und
wohlständig, doch innerlich voller Unsicherheit.
Dieses Buch ist
kein Kommentar und kein abschließendes Urteil über die
Vergangenheit. Es ist eine nüchterne Schilderung, eine
Aufzeichnung von Namen, Handlungen, Begegnungen und Abschieden –
von Trennungen durch Tod oder Verhaftung. Es erzählt von den
Freuden der Geburt eines Kindes ebenso wie vom heimlichen Lauschen auf
die Stimmen von „Freiheit“ oder „Voice of
America“.
Widerstand war nur
ein Aspekt des Lebens. Ja, es gab französische
Résistance-Kämpfer und sowjetische Dissidenten, aber das
alltägliche Leben bestand auch aus Liebe, Freude, klugen
Büchern, nutzlosen Sitzungen und politischer Information. In
diesem Buch findet sich die Wahrheit – mit echten Namen, echten
Ereignissen, echten Trennungen. Unsere Nachkommen sollen verstehen
können, wie wir lebten, wovor wir Angst hatten, was unser
Glück ausmachte.
Und es ist sehr
wichtig zu verstehen, warum es uns, als das Schicksal uns unerwartet
den Luxus von Freiheit und Demokratie schenkte, so schwerfiel, diesen
richtig zu nutzen. Weder die Erinnerungen von Lewko Lukjanenko noch meine Gefängnismemoiren geben darauf eine Antwort.
Die Antwort liegt
in diesem ruhigen, gemessenen und sehr ehrlichen Buch von Elena
Proskura. So lebten wir – und leider leben wir auf ähnliche
Weise auch heute noch im frühen 21. Jahrhundert.
Semyon Glusman
Elena Proskura
ist eine in der Ukraine bekannte Wissenschaftlerin, Pädagogin und
Psychologin, Autorin zahlreicher pädagogischer,
populärwissenschaftlicher und methodischer Werke zur Entwicklung,
Erziehung und Bildung von Kindern sowie zur Persönlichkeitsbildung
und Entfaltung individueller Begabungen. Ihre Schriften, das Ergebnis
jahrelanger Forschung und Beobachtungen, beruhen auf den Erfahrungen
bedeutender Philosophen und Pädagogen – von Aristoteles,
Hegel und Spinoza bis zu Jean-Jacques Rousseau, Pestalozzi und Wassili Suchomlinski,
deren Ideen Elena kannte und kreativ an moderne Bedingungen anpasste.
Ihre Reden und schriftlichen Empfehlungen für Lehrkräfte und
Eltern genießen hohen Respekt und bleiben auch heute für die
Lösung aktueller Bildungsfragen relevant.
Während der gemeinsamen Forschungen mit dem bekannten Physiker und Historiker der Physik Alexander Proskura
wurde mir bewusst, dass seine Frau Elena eine begabte Wissenschaftlerin
auf dem Gebiet der Pädagogik und Psychologie ist. Als ich, ein
Kollege und Bildungswissenschaftler, das Manuskript ihrer Erinnerungen
las, empfand ich große Dankbarkeit für ihr Vertrauen und
verfolgte mit größter Aufmerksamkeit jede Seite ihres
Berichts.
Bei der Analyse
ihres Lebensweges kam Elena zu dem Schluss, dass der wichtigste
Anstoß für ihre Erinnerungen das Gefühl der Schuld war
– verbunden mit der verpassten Möglichkeit, einem Kind,
Irina, die während des Krieges unter ihrem Tisch versteckt wurde,
umfassender zu helfen. Diese Erinnerung, die sie als lebenslange innere
Verpflichtung betrachtet, offenbart Elenas außergewöhnliches
Verantwortungsbewusstsein und ihre tiefe menschliche Integrität.
Ihr gesamtes Werk, wie auch ihr Leben, ist erfüllt von Respekt,
Güte und Dankbarkeit gegenüber all jenen – Lehrern,
Erziehern, Familienangehörigen, Studierenden, Kollegen und
Freunden –, die sie begleiteten. Dies ist auf jeder Seite ihrer
Erinnerungen spürbar und weckt den Wunsch, immer weiter zu lesen.
Der Krieg
prägte Elena früh, nahm ihr Elternhaus, mütterliche
Liebe und familiäre Wärme. Er machte sie zu einer Waise, die
im Kinderheim ständigen Hunger und Entbehrungen erlebte, wo selbst
gefrorene Kartoffeln auf den Feldern als Glück empfunden wurden.
Viele Erzieher behandelten die Kinder mit Mitgefühl,
unterstützten sie und gaben ihnen Glauben an sich selbst und an
eine bessere Zukunft.
Die Nachkriegszeit
schildert Elena unverblümt und realistisch. Das Leben war für
alle schwer, doch besonders hart traf es die Waisenkinder. Trotz allem
gelang es Elena, durch Fleiß und Gesetzestreue aufzusteigen und
sich zu behaupten. Ihre Erinnerungen an mitfühlende Lehrer und
Kameraden überwiegen, doch die Prägung der Kriegsjahre blieb
tief verwurzelt. Dieses Mitgefühl für Waisenkinder
prägte später auch ihre berufliche Tätigkeit.
Der Weg Elenas
– vom Waisenkind zur Hochschuldozentin und Autorin von
Lehrplänen und -büchern – verdient es, in filmischer
Form festgehalten zu werden. Eine solche Dokumentation wäre gerade
heute eine wichtige moralische Unterstützung für Kinderheime,
deren Zustände sich leider kaum verbessert haben, sowie für
Eltern und Lehrer, die lernen müssen, Kinder liebevoll und
respektvoll zu begleiten.
Elena Proskura
betont, dass Schule ein Modell der Gesellschaft ist: „Der
Generalsekretär leitet ein ganzes Land, der Fabrikdirektor
Tausende von Arbeitern, der Lehrer eine Klasse voller
Schüler.“ Sie plädiert für Menschlichkeit statt
Autoritarismus.
Sie bemerkt die
Eigenheit vieler Mitbürger, leidenschaftlich zu diskutieren und zu
widersprechen, und hält fest, dass ein erfülltes Leben ohne
die Fähigkeit, Freude zu empfinden und anderen Positives zu
schenken, nicht möglich ist. Sie erinnert an die humanistische
Pädagogik von Wassili Suchomlinski, der die Rückkehr der Freude ins Leben der Kinder als oberstes Ziel betrachtete.
In ihren Erinnerungen reflektiert Elena Proskura
auch über Patriotismus, gesellschaftliche und ethnische
Beziehungen, gemischte ukrainisch-jüdische Familien, sowie
über die Rolle familiärer Traditionen bei der
Kindererziehung. Besonders interessant sind ihre Überlegungen zur
Problematik der Kritik als vermeintlichem „Motor des
Fortschritts“, die oft eher Feindseligkeit als neue Ideen
hervorbringt.
Einen
Schlüssel zu gelingender Zusammenarbeit sieht Elena in der Kunst
der zwischenmenschlichen Kommunikation: Dankbarkeit empfinden, nicht zu
scharfe Urteile fällen und die Umstände anderer Menschen mit
Milde betrachten.
Ein wesentlicher Teil des Buches ist den Porträts herausragender Persönlichkeiten gewidmet: Jean-Jacques Rousseau, Maria Montessori, Sofija Rusova, Janusz Korczak und Wassili Suchomlinski
– allesamt Pädagogen, die sich dem Glück der Kinder
verschrieben hatten. Dieses Kapitel ihrer Erinnerungen könnte als
ausgezeichnetes Lehrbuch der modernen Pädagogik dienen.
Elena Proskura erinnert an eine Konferenz, bei der der Erste Sekretär der Poltawaer Regionalpartei Fjodor Morgun
ihr nach einem Vortrag über die Erziehung von Waisenkindern
applaudierte und sagte: „Wie schade, dass ich in meiner Kindheit
solche Worte nicht hören konnte.“
Heute bleibt uns, Elena Proskura
für dieses wunderbare Buch zu danken – ein Buch, das Lehrer,
Eltern und die gesamte Gesellschaft aufruft, aus den Fehlern der
Vergangenheit zu lernen.
Wissenschaftlicher
Sekretär des Instituts für Physik der Nationalen Akademie der
Wissenschaften der Ukraine Cand. Wissenschaft V.S. Manzhara |