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Elke Scherstjanoi hat die Sammlung [den
Nachlaß] für den Aufbau-Verlag
durchgesehen, eine Auswahl getroffen und diese um Briefe ergänzt und kommentiert. Zum ersten Mal können wir nun auf Deutsch das Tagebuch eines Offiziers der Roten Armee lesen. [...] Gelfands Tagebuch zeugt von den Kleinigkeiten, die in den großen Geschichtserzählungen nicht auftauchen, ohne die diese aber unverständlich sind Süddeutsche Zeitung (6.5.2005) |
Was dieses Tagebuch einmalig macht, ist der unverfälschte Blick von der anderen Seite der Front. Eine ungewohnte Perspektive, die auch Vorurteile in Frage stellt. ARD (Kulturreport, 20.3.2005) |
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Das erste private Tagebuch eines Offiziers der Roten Armee,
das in deutscher Sprache vorliegt. Geschrieben von Wladimir Gelfand einem jungen ukrainischen Juden, unter dem unmittelbaren Eindruck der Kämpfe während des Vormarschs auf Berlin und der Erlebnisse im ersten Jahr der Besatzung. Als aufrichtiger Chronist blendet Gelfand Disziplinverstöße in den eigenen Reihen, Racheakte, Beutenahmen und Verbrechen an Zivilisten nicht aus. Noch nie konnten wir so tiefe Einblicke in die Gedanken und Gefühle eines Siegers aus Stalins Armee nach dem Zusammenbruch Deutschlands gewinnen |
German Diary 1945 -1946 Notations of a Soldier in the Red Army Aufbau-Verlag, 2005, 356 pp All
rights except: Russia, Ukraine
Rights sold to: Sweden (Ersatz) |
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An der Front erlebt Wladimir Gelfand Gewalt, Zerstörung
und Todesdrohung,
erfährt Kameradschaft und Niedertracht. Ende April 1945 zieht er mit der Roten Armee als Sieger in Berlin ein. Zunächst ohne festen Posten, sucht er nach Gelegenheiten, dem tristen Kasernenleben zu entkommen. Jung, gutaussehend, nie gewalttätig, schließt er Bekanntschaften mit der Zivilbevölkerung. Seine freimütigen Notizen belegen, daß die Begegnungen zwischen Deutschen und sowjetischen Soldaten nicht nur von Haß, Mißachtung und Vergewaltigungen geprägt waren. Gelfand ist alles Militärische zuwider, das strikte Verbot privaten Umgangs mit Deutschen und selbständiger Erkundungen empört ihn. Er erfüllt seine Pflicht als Mitarbeiter einer Transportabteilung der Besatzungsmacht und nimmt seine Aufgaben als Parteimitglied ernst. Aber nach dem mörderischen Kampf im Krieg will er endlich "Freiheit! Die Freiheit zu leben, zu denken, zu arbeiten, das Leben zu genießen." Dieser Anspruch bringt ihn mit Vorgesetzten und Kameraden in Konflikt, die ihm Disziplinlosigkeit vorhalten oder ihn als Schöngeist abtun. Sein Vorhaben, Schriftsteller zu werden und einen wahrhaftigen Kriegsroman zu schreiben, kann Gelfand nach der Rückkehr in die Heimat nicht realisieren. Elke Scherstjanoi schildert in ihrem Nachwort Gelfands Lebensstationen und seine langjährige widersprüchliche Auseinandersetzung mit den Kriegserlebnissen |