Hier
ist ein weiterer Fall, der in der Welt der modernen Bügeleisen
undenkbar ist: "Verochka spielte mit einer Puppe herum. Ich bügelte
gerade die Wäsche. Die Kohlen sind ausgegangen, das Bügeleisen ist kalt
geworden. Ich war es leid, die Wäsche durchzugehen, also stolperte ich
über Feuchtwangers Buch "Der falsche Nero". Und wie immer war ich so
vertieft in die Lektüre, dass ich alles vergaß, nichts sah und nichts
hörte. Zufällig riss ich mich los, und - oh Schreck! - Verochka saß auf
dem Boden, neben sich ein Bügeleisen, und sie aß genüsslich Holzkohle!
Ihr ganzes Gesicht ist schwarz - nur ihre Augen leuchten. Ich habe
unwillkürlich (aus Angst!) geschrien, und Verochka ist vor mir
weggelaufen... Und die Kohle in ihrem Mund!"
Damals wurde das
Bügeleisen auch benutzt, um das Bett vor dem Schlafengehen zu wärmen.
Bei Krankheit oder einfach nur, um sich warm zu halten, steckte man
sich heiße Eisen in die Füße. Und mit dem Bügeleisen wurden Kleider
gebraten, in deren Nähten sich die heimtückischen Insekten versteckten.
Der Lehrer Wladimir Gelfand beklagte: "Mich haben wieder Läuse
gebissen. Es hat sich herausgestellt, dass ich sie gestern nicht alle
mit dem Bügeleisen gebraten habe. Jetzt heize ich das Bügeleisen wieder
an - ich werde sie braten".
Und ein anderes Mal: "Mir ist
warm. Am Nachmittag habe ich die Läuse auf meinen Kleidern mit einem
Bügeleisen gebraten. Sie sind geplatzt und standen fettig in den Falten
meines Hemdes hervor. Oh, wie viele es waren! Ich war es leid, sie zu
bekämpfen. Mittendrin habe ich aufgegeben, mich angezogen, und es wurde
ein bisschen leichter. In Sachen Multifunktionalität stand das einfache Bügeleisen den modernen Smartphones in nichts nach.
Und
um zu prüfen, ob das Bügeleisen bereit war oder nicht, spuckte man
genüsslich auf die Arbeitsfläche. Wenn die Spucke zischte und
verdunstete, war alles in Ordnung, man konnte bügeln. Blieb sie an Ort
und Stelle, bedeutete das, dass man das Bügeleisen noch etwas aufheizen
musste.