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Sterne im Wald - Soldaten der Roten Armee zwischen Krieg und Frieden 1945
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Öffentlicher
Vortrag von Dr. Thomas Kersting M.A., Brandenburgisches Landesamt
für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum (BLDAM),
am 9. November 2023 im LWL-Museum für Archäologie und Kultur
in Herne zu den Waldlagern der Roten Armee in Brandenburg Nach der
Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 befanden sich Hunderttausende
Rotarmisten westlich der Oder. Die Archäologie erforscht jetzt ihre Unterkünfte in den Brandenburger Wäldern, mit Funden, die vom Alltag zwischen Krieg und Frieden, Triumph und Not, Propaganda und Realität erzählen – aber auch von Befreiung und erneuter Bedrängnis. Thomas Kersting, Archäologe aus Bonn, von 1993 bis 2023 beim Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum (BLDAM) tätig, Spezialist für Archäologie der Slawenzeit und der Neuzeit/Moderne, Seit 2008 Leiter des Dezernats Archäologische Denkmalpflege und Stellvertretender Landesarchäologe. Forschungen, Ausstellungen, Tagungen und zahlreiche Publikationen zur NS-Lager- und Weltkriegs-Archäologie. |
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© Dr.
Thomas Kersting
Herzlich willkommen heute Abend hier zu unserer Vortragsreihe zu unserer Sonderausstellung zur Archäologie Moderne, Modern Times. Das ist jetzt die dritte Veranstaltung und nach der doch sehr westfälischen Perspektive am Anfang dürfen wir heute etwas mehr über die Landesgrenzen hinausschauen. Ich darf Dr. Thomas Kersting begrüßen, bis vor einigen Wochen beim Landesamt in Brandenburg beschäftigt und einer der Wissenschaftler, die sehr früh auch schon mit der Archäologie der Moderne gearbeitet haben. Herr Kersting hat in Bonn und München studiert, von
Frühgeschichte, Historische Geografie und Geschichte des Mittelalters, ist auch
1993 schon nach Brandenburg gekommen und hat dort dann nach größeren Projekten
und einer Gebietsreferatsleitung dann die gesamte Bodendenkmalpflege geleitet.
Über 15 Jahre lang ist also auch sehr erfahren, was die praktische
Bodendenkmalpflege eben angeht und wie gesagt, hatte mehrere Projekte auch zur
Archäologie der Moderne mit einem Schwerpunkt sicherlich auf die Lager, die in
Brandenburg natürlich zu Hauf zu finden sind, sowohl aus dem Ersten Weltkrieg
wie auch aus dem Zweiten Weltkrieg und wird uns heute Abend etwas über die
Waldlager der Roten Armee in Brandenburg erzählen. Wir haben aus diesen
Grabungen auch Stücke bei uns in der Sonderausstellung, ist also eine schöne
Verknüpfung. Wir haben sowohl aus dem Halbmondlager des Ersten
Weltkriegs bei uns Objekte in der Vitrine, als auch aus den Waldlagern der
Roten Armee und ja, wir sind sehr gespannt, was Sie uns heute Abend erzählen
können. Ja, hört man mich? Ja, offensichtlich. Ja, vielen
Dank, das ist total nett und freut mich, dass ich hier sein kann, auch dass das
so gut geklappt hat mit der Ausstellung. Wir hatten ja vor Jahren schon mal
darüber gesprochen, dass Sie diese Idee dann mitnehmen wollen und das hat ja
alles wunderbar geklappt, dass man jetzt auch im Tiefen Westen Dinge aus dem
Osten zur Kenntnis nimmt und dann geht es auch noch um die Rote Armee, das ist
ja wirklich exotisch, stelle ich mir vor, und das war es für uns auch. Bis 2014
hat kein Mensch von uns, schon gar kein Archäologe, aber auch keine Historiker,
haben gewusst, was die Rote Armee 1945 und in den Jahren darauf in den
Brandenburger Wäldern gemacht hat, da wusste wirklich kein Mensch darüber
Bescheid und wir sind auf dieses Thema gestoßen. Ich zeige Ihnen hier als
Eingangsfolie mal so einen Befund einer solchen Grubenhütte im Wald mit so
einer kleinen Fundauswahl und wir sind darauf gestoßen, das zeige ich Ihnen
gleich noch, über unsere Ehrenamtler, das ist also tatsächlich ein dezidiertes
Thema, was die Ehrenamtler an uns herangetragen haben. Ich habe seit dem Jahr 2000 den Lehrgang für die
Ehrenamtler gemacht, die kamen dann mit Funden in dieser Art zu mir, sagten,
ja, ist das eigentlich auch Archäologie, interessiert euch das? Ich brauche
jetzt hier Gott sei Dank in diesem Rahmen nicht mehr zu erklären, was ich sonst
an dieser Stelle immer tue, dass Archäologie der Moderne, Archäologie der
Neuzeit eben auch interessant und wichtig ist, da verdient ja Gott sei Dank
auch die Ausstellung. Und dann habe ich zu den Leuten gesagt, was soll das
sein? Ja, das sind Russenlager, dachte ich, ja, Russenlager, also
Kriegsgefangenenlager oder was? Nee, nee, das muss irgendwas anderes gewesen
sein, also darüber will ich Ihnen heute was erzählen. Ich brauche bestimmt jetzt nicht im Detail die
historische Situation im Mai 1945 im Großraum Berlin Ihnen vorzustellen,
Kriegsende aus allen Richtungen stoßen die Armeen von Norden, von Süden, von
Osten auf Berlin vor, die großen Heeresgruppen der Roten Armee, die Ukrainische
Front, die Weißrussische Front, das brauchen wir jetzt gar nicht im Detail
durchzunehmen, die Aufstellung an der Oder, dann die Schlacht an den Selower
Höhen, die ja in den letzten Kriegstagen noch sehr, sehr verlustreich war, bis
dann schließlich in Berlin die Rote Fahne aufgepflanzt werden konnte. Eine sicher nachgestellte Szene, wie man heute weiß,
aber es ist eben eine Zeit gigantischer Konflikte und nicht nur im großen,
größten, allergrößten Weltmaßstab, sondern eben auch bis hin zu kleinen
Reibereien auf der Straße. Der Rotarmist will also dieser resoluten Frau hier,
die sich das nicht gefallen lässt, das Fahrrad abnehmen. Also das ist so
ungefähr die Spannbreite der Konflikte, mit denen wir es hier zu tun haben, in
die unsere Befunde gehören. Nachdem wir das dann verstanden hatten, ich zeige
Ihnen hier einige solche Befunde in den Brandenburger Wäldern. Die müssen
eigentlich jedem Förster, jedem Wanderer, jedem, der mit dem Hund da spazieren
geht, eigentlich seit Jahrzehnten bekannt gewesen sein. Waren sie vielleicht
auch, das Wissen geht natürlich auch verloren. Als ich diese Befunde zum ersten Mal gesehen habe, habe ich gedacht, naja, die sind vielleicht ein paar Jahre alt, sind ja kaum überwachsen, aber eben unsere Ehrenamtler, unten links sehen Sie Sieghard Wolter, das ist also derjenige, der sich damit am allerbesten auskennt, die trugen dieses Thema an uns heran, sodass wir dann, nachdem wir uns ein bisschen damit beschäftigt hatten, das Fundmaterial uns angesehen hatten, auch archäologische Ausgrabungen an solchen Objekten unternommen haben, einfach um das Ganze auch wissenschaftlich abzusichern. Wir haben uns damit beschäftigt, ich habe mich ein
bisschen belesen, ich habe mir Literatur besorgt und bin dann relativ schnell
auf dieses Bild hier oben rechts gestoßen, im Buch Ivans Krieg von Catherine
Merridale, einer englischen Historikerin, die sich eben mit dem Krieg des
kleinen Mannes beschäftigt hat, also nicht mit den großen Kampfhandlungen,
sondern wie hat Ivan sozusagen, der kleine Rotarmist, wie hat er diesen Krieg
erlebt, also praktisch so eine Art Alltagsgeschichtsschreibung und als ich
dieses Bild sah, wurde mir klar, das ist genau das, was wir in den Wäldern
finden, eine rechteckig eingetiefte Grubenhütte, ein Grubenhaus, aus dem
Archäologen aus anderen Perioden bestens vertraut, das dann je nachdem, was man
für Werkzeug hatte, was man für Material hatte, mit Pfosten, mit Ständern, mit
Wänden, mit einem Dach, mit Grassoden, möglicherweise mit Zweigen, bedeckt
worden ist, also ein Unterstand. Hier sieht man also eine Schützen, eine Pioniere
einer Schützendivision, Bauern diesen Unterstand und wenn man dann weiß, wie
dieser Unterstand auf Russisch heißt, nämlich Semelyanka, Semelya ist die Erde,
weiß man vielleicht noch und Semelyanka ist eigentlich nichts anderes als das
Erdloch, aber eben mit der Bedeutung des militärischen Unterstandes. Wenn man
also dieses Wort kennt und dann möglichst auch in Kyrillisch ins Internet
eingibt, dann öffnet sich wirklich ein Kosmos, dann versteht man, worum es da
geht, dann stößt man auf historische Zeichnungen, wie diese hier eigentlich
eine technische Zeichnung, links oben, da wird also ganz genau dargestellt, wie
eine solche Semelyanka, eine solche Grubenhütte zu bauen ist, mit Maßen, für
wie viele Mann, nämlich für zehn Mann ist die gedacht und das entspricht ganz
gut dem, was wir in den Wäldern gefunden haben, auch von den Maßen her. Das
stammt aus der Militäranleitung Sputnik Partisaner, unten links sehen Sie das
mal, den Einwand und so weiter erhalten ist der Begleiter des Partisanen, also
eigentlich nichts anderes als eine Heeresdienstanweisung für den Rotarmisten,
wie der sich im Winterkrieg zu verhalten hat. Und das Kuriose ist, sehr schnell
stießen wir auch auf die identische Darstellung aus der deutschen
Heeresanleitung für den Winterkrieg 1943 und offensichtlich hat man hier sehr
schnell von den Feinden gelernt. Von der Sowjetunion lernen heißt siegen
lernen, hieß es früher. Die Wehrmacht hat natürlich nicht gesiegt, aber sie hat
auch von der Roten Armee diese Dinge übernommen, weil die sich natürlich im
Winterkrieg sehr viel besser auskannten. Ich hatte Ihnen gesagt, wenn man im Internet guckt
unter dem Begriff Semeljanka, dann öffnet sich eine ganz breite Palette von
Bildern, von Abbildungen, soweit man das erkennt. Und ich selber habe kein
Russisch gelernt, ich komme selber aus Bonn, bin zwar seit 30 Jahren in
Brandenburg, kann also wenig Russisch oder Kyrillisch lesen und zeige Ihnen nur
mal hier so ein paar Abbildungen, die man dann findet. Es gibt also durchaus in Alaska zum Beispiel ein Open-Air-Museum russischer Siedler. Das ist eine Bauform, die schon unter Katharina der Großen für deutsche Siedler, die nach Osten gingen, die unter Katharina der Zarin angeworben wurden, beschrieben wird. Eine Bauform, die eben bestens geeignet ist für die Temperaturen, für die Klimabedingungen, die in Russland, in Sibirien herrschen. Man gräbt sich ein, man hat eine schräge Rampe, ein paar Stufen und innen drin Plattformen, um sich hinzulegen, um sich hinzusetzen, mit Grassoden, bedecktes Dach und das ist eigentlich nichts anderes als das, was jeder Frühgeschichtsarchäologe in Ostdeutschland, in Mitteldeutschland als typisch slawisches Grubenhaus kennt. Die sind natürlich 1.000 Jahre oder 1.500 Jahre älter, aber genauso haben die auch ausgesehen, die waren halb eingegraben und sind vor allem, das ist das Kennzeichen, sind Blockbauten, sind keine Pfostenbauten, wie man sie aus dem Neolithikum ja schon kennt, sondern sind dezidiert eben Blockbauten und das ist praktisch eine slawische Bauform, die offensichtlich bis in unsere Zeit genutzt wurde, bis ins 20. Jahrhundert. Ich zeige Ihnen noch ein paar Abbildungen mehr. Das
Bild rechts oben kennen Sie schon, das ist praktisch so die Musterausführung.
Das Ganze konnte also auch sehr viel primitiver ausfallen, wenn man also
einfach nur ein paar Zweige rüberlegt und eine Zeltplane, dann ist das schon
sehr viel einfacher, aber hat eben doch eine gewisse Schutzwirkung. Auch das
Bild da unten zeigt so etwas Ähnliches, wo die Leute sich eben eingegraben
haben. Interessanterweise gibt es auch von Bornholm 1945
solche Abbildungen. Wie Sie vielleicht wissen, hat der Bornholmer
Inselkommandant, der deutsche Wehrmachtsinselkommandant, sich geweigert, die
Kapitulation ernst zu nehmen, und die Russen mussten also extra noch Bornholm
erobern. So eine kleine Seitengeschichte. Das geschah dann im Mai, Juni 1945
auch noch mit Bombenschäden. Wer mal da war, kann das da sehen, in der
Hauptstadt der Insel. Auf Bornholm haben die Russen dann eben auch sofort ihre
Semeljankas da gebaut, in besonders schöner Ausführung. Wenn man weiter auf der Suche nach Bildern ist,
stößt man natürlich dann auf solche Soldatenidyllen, wie man sie oben links
sieht oder unten links, mit Musik, wird Musik gemacht, geraucht, freundlich
plauderndes Paar geht durchs Bild. Das sind Aufnahmen, die garantiert
Propaganda-Bilder sind, die aber im Hintergrund auch unten links, wenn Sie da
gucken, neben dem Kopf von dem rechten Soldaten, eine solche Hütte zeigen. Auf
dem oberen Bild sieht man sie ja auch gleich, oder unten in der Mitte sieht man
auch im Hintergrund in der Mitte solche eingetieften Grubenhäuser. Das sind
also Bilder, die sicher mit einer gewissen propagandistischen Absicht
angefertigt wurden, um das Leben unserer Jungs im Krieg den Leuten zu Hause zu
zeigen. Auch dieser Schnappschuss aus dem Inneren einer Semeljanka zeigt
natürlich, viel Platz war da nicht, aber man hat da durchaus Licht gehabt.
Offensichtlich ist irgendwie eine Dachluke da eingebaut worden. Man sieht die
Blockbau-Konstruktion und die Zigarette fehlt praktisch niemals. Nachdem wir das so ein bisschen eruiert hatten,
haben wir uns dann weiter mit den Befunden und Funden beschäftigt, mit dem
Material, was bei diesen Hütten, können wir es ja nennen, was dort so zutage
kommt. Da braucht man gar nicht groß auszugraben. Wir haben
das Glück in Brandenburg, dass wir seit etwa 15, naja bald seit 20 Jahren mit
einer immer größer werdenden Zahl von Metalldetektorgängern zusammenarbeiten,
die wir in unseren Lehrgang holen, die wir auch ausbilden, mit denen wir
vertrauensvoll zusammenarbeiten können und die uns ihre Funde bringen. Dieses
ganze metallische Fundmaterial liegt praktisch verstreut in diesen Bereichen,
wo man diese eingetieften Hütten hat. Die liegen immer so an Waldwegen, linear
aufgereiht meistens, und dieses ganze Material, was man da findet, braucht man
gar nicht groß auszugraben. Das ist eigentlich nur überwachsen und liegt ganz
oberflächennah. Man sieht dann sehr schnell Dinge, die offensichtlich mit den
Hütten selber zu tun haben, mit der Konstruktion, Türschlösser, Türgriffe,
Türklinken, Fensterklinken, Werkzeug natürlich auch. Unten links große Zeltheringe,
sodass man eben davon ausgehen kann, dass da auch Zeltplanen verwendet worden
sind. An der Oberfläche lag einfach so ein großes Wehrmachtswasserfass,
50-Liter-Wasserfass, was ganz pragmatisch, so wie der Russe das halt macht. Der
Russe improvisiert, das sagt man, habe ich in Brandenburg sehr schnell gelernt.
Da hat man also dann sehr schnell einen Ofen draus gebaut, unten mit einer
Beschickungsöffnung, in der Mitte ein großer Ausschnitt, oben ist auch ein
Loch, damit der Rauch abziehen kann. Oder eben solche Granathülsen, so große
Granathülsen, die man zu Hüttenbeleuchtung umgebaut hat. Wenn man da Petroleum
reinfüllt, das oben zukneift und ein Docht in dieses Loch steckt, dann hat man
eine sicher qualmende, aber halbwegs funktionierende Hüttenbeleuchtung. Das sind so die ersten Funde, die wir dann sehr
schnell zusammengetragen haben. Hier nochmal ein Blick auf die Werkzeuge. Die
Werkzeuge lagen alle gemeinsam, das sehen Sie links in der Mitte, in einem
völlig zerfallenden, hölzernen Werkzeugkasten, der völlig vergangen war, der
nicht mehr zu bergen war. Sie sehen da auch praktisch das Loch oben in der
Mitte. Der stand einfach so in der Erde und war von oben praktisch zugänglich,
und das ist dann so ein Pionierwerkzeug, wie wir es vielleicht in dem ersten
Bild gesehen haben, wo die Pionierabteilung da diese Hütte baut. Selten sind eigentlich Funde wie diese Panzerkette,
die Sie da oben sehen, und dieses einzelne Panzerglied. Solche Sachen kommen
nicht so häufig vor, wie überhaupt Waffenteile und solche Dinge, die direktes
Kriegsmaterial sind, die sind da relativ selten. Eine von diesen Granatlampen
entpuppte sich als eine britische Anti-Tank-Granate, Anti-Panzergranate. Man kann die Eintragungen unten unter dem Boden
entsprechend auswerten und deuten. Es gibt für alle diese Dinge natürlich
mittlerweile Internetportale, Leute, die sich sehr genau damit auskennen. Das
ist dann auch schon so eine Grauzone von Militaria-Freaks und Waffennarren, die
aber über ein immenses Wissen verfügen. Da möchte man zum Teil nicht wissen,
was die sonst so für Meinungen haben, aber da kennen die sich aus. Das ist also
zum Beispiel eine britische Granate, die im Zuge der Land and Lease-Aktionen
übers Polarmeer nach Russland gekommen ist. Es gab hier die große Unterstützung
durch die Amerikaner und Briten für die russische Kriegsführung. Die kriegten
also bis hin zu Zehntausenden von Lastwagen und Waffen und Munitionen
geliefert, alles über das Polarmeer. Daher stammen hier diese Darstellungen.
Arms for Russia kann man sich heute auch nicht mehr vorstellen. Was wir weiterfinden, sind natürlich zahlreiche
militärische Alltagsgegenstände. Häufig ist das aus Aluminium oder aus Emaille,
Blechtassen, Henkelmänner unten links, ganz genauso wie bei uns eigentlich. Bei
uns, sage ich jetzt in der Wehrmacht, sahen die nicht anders aus, entweder
emailliert, rot emailliert häufig oder rein in Aluminium. Oben links
Feldflaschen, Löffel. Das weiche Aluminium wird sehr, sehr häufig dann mit
Inschriften versehen oder kleinen Zeichnungen. Eine Erinnerung an Petrov steht
oben auf diesem Löffelgriff. Es gibt eine ganze Menge so kleine Marken, wo man
erst nicht genau weiß, womit die zu tun haben. In diesem Fall hat das mit der
Post zu tun, eine Postsackmarke, weil natürlich auch die Rotarmisten regelmäßig
Post erhielten und nach Hause schrieben. Ein noch ungehobener Schatz bei uns.
In Deutschland sind ja sehr, sehr viele von solchen Wehrmachtserinnerungen,
Korrespondenzen veröffentlicht. Das ist in Russland nicht der Fall. Da wäre
sicher noch viel zu tun, aber derzeit sieht es nicht danach aus. Ganz
interessant, diese Feldflasche, wunderschön aus braunem, bernsteinfarbenem
Glas. Die gibt es genauso auch in Blau, offensichtlich in der Endphase des
Krieges hergestellt, als man eben Materialknappheit überall zu spüren bekam. Zu
den Flaschen gab es dann so einen Filzüberzug, die trug man auch am Gürtel. Ja,
ist im Krieg vielleicht nicht besonders praktisch, aber das ist nicht das
einzige Stück. Da steht auch drauf, wo es herstammt, aus einer bekannten
russischen Glasstadt, 80 Kilometer östlich von Moskau. Ich habe jetzt gerade
den Namen vergessen, spielt ja jetzt auch keine Rolle. Also solche Sachen
finden wir da. Dazu gehören natürlich auch Dinge wie diese hier,
militärische Abzeichen bis hin zu Orden. Fragen Sie mich nicht, was das im
Einzelnen ist. Die Knöpfe, häufig mit Hammer- und Sichelmotiv in Sternform,
diese Abzeichen. Zum Teil sind es regelrechte Medaillen,
Tapferkeitsmedaillen, Gardeschützenabzeichen und ähnliches mehr. Die gibt es in
allen möglichen Varianten. Auch dazu findet man im Internet sehr viel Literatur. Aber es gibt eben auch eine Menge einfacherer Dinge:
Schnallen, Doppeldorn-Schnallen, wenn man so will, Bleche von den
Schulterstücken, ein reguläres, fast Koppelschloss könnte man sagen,
Gürtelschloss für Offiziere mit dem Sternmotiv und Hammer und Sichel. Und es
sind auch Dinge, die dann schon so ein bisschen selbstgemachten Charakter
haben. Diese Bleche, auch oben links, diese beiden Teile,
die aus sehr starkem Blech offensichtlich selbst ausgeschnitten sind. Ich habe
den Eindruck, dass man bei dem rechten Teil versucht hat, ein solches
durchbrochenes Gürtelschloss herzustellen, um diesen Stern auszusägen. Man hat
es gebohrt und da sind feine Ritzzeichnungen, die mich das vermuten lassen. Diese Gürtel sind häufig zu sehen auf historischen
Fotos. Auch das hier sind, glaube ich, wieder Bilder aus Bornholm, die beiden
rechten. Man sieht also, dass der untere Kollege hier diese Doppeldorn-Schnalle
hat, der oben mit dem Hund, der hat das Schloss mit dem schräg stehenden
Sternmotiv. Man sieht aber auch hier unten bei dem linken und
links der Kollege, der da stramm steht, die tragen Wehrmachtskoppelschlösser.
Das sind also keine russischen Gürtel, sondern die haben
Wehrmachtskoppelschlösser, die offensichtlich als Beute sehr beliebt waren. Wir
haben hier das Glück, vom Offizier Wladimir Gelfand ein sehr schönes Tagebuch
zu besitzen. Das einzige Tagebuch, das auf Deutsch vorliegt aus
dieser Zeit, und dieser Wladimir Gelfand war ein Hobbyfotograf, der sich sehr
gerne fotografieren ließ mit seinen Leuten, aber auch selber fotografierte. Das
ist eine gute Quelle für uns, da komme ich nachher nochmal drauf. Also diese
Fotos aus der Zeit sind natürlich für uns eine super Geschichte. Was man auch findet, sind deutsche Abzeichen aller
Art. Das reicht also vom Mutterkreuz. Unten links ist ein Mutterkreuz. Auf dem linken Bild unten das rechte Stück ist ein
Mutterkreuz. Auf der Rückseite eingeprägt die Signatur von Adolf Hitler. Das
kriegte man zum dritten, vierten Kind, ich weiß es nicht mehr genau. Es gibt alle möglichen Orden, von denen man zum Teil
auch nur noch Reste, Stücke findet. Diese Orden sind der Grund, dass diese
Stellen im Wald gerne von illegalen Metallsuchern aufgesucht werden, die
natürlich alles, wo ein Hakenkreuz drauf ist, von allergrößtem Reiz finden. Das
ist geschenkt, das können die gerne haben, das ist nicht das, was uns so
wahnsinnig interessiert. Aber wir müssen eben davon ausgehen, dass diese
ganzen Stellen, die wir jetzt archäologisch erforschen, auch schon mal
durchsucht worden sind und dass manches da fehlt. Geht aber dann bis hin auch
zu Schützenvereinsmedaillen und ähnlichen Dingen mehr, Sportmedaillen und
anderen Sachen, Panzerfahrerabzeichen, evangelische Frauenhilfe, also alle
möglichen Abzeichen, die offensichtlich in die Hände der sowjetischen Soldaten
dann gekommen sind, indem sie vermutlich den Deutschen das alles abgenommen
haben, was sie für verräterisch oder auch wertvoll hielten. Ganz interessant sind natürlich immer Stücke, die
Inschriften tragen. Da gibt es ganz unscheinbare kleine Bleche, wie die drei
Stücke links zu sehen, da stehen komische Wörter drauf: Schwan, Stirnlocke,
Tanne. Es gibt noch mehr davon und wenn man es einmal kapiert hat, weiß man,
das sind Pferdenamen. Am Pferdegeschirr waren die befestigt, die Wehrmacht
genauso und die Rote Armee eben auch, waren mit zahlreichen Pferden unterwegs,
die als Bespannung dienten auch für die Artillerie, bespannte Artillerie. Mein
Vater war selber noch Unteroffizier in der Wehrmacht und hat eben auch mit
Pferden viel zu tun gehabt und immer davon erzählt, deswegen ist man das ganz
vertraut und irgendwie hat man zu dem Pferd natürlich immer eine besondere
Beziehung. Ehe der Soldat sich selber essen und trinken versorgt, sind erstmal
die Pferde dran. Also das ist so ein Zeugnis dafür, kommt mir vor, für diese
Beziehung auch zu dem Lebewesen, was dann so ein bisschen so eine
Schicksalsgemeinschaft auch gewesen ist. Dann gibt es natürlich Propagandadinger, so ein
großes Blech, so hoch ist es etwa. Da steht, das konnte ich sogar lesen, da
steht was von Stalin und Kommunismus drauf: Vorwärts mit Stalin und so weiter.
Hat aber dann auch nicht daran gehindert, dass man dann Stücke abgeschnitten
hat, um die anderweitig zu verwenden. Das wurde dann im Wald irgendwie
recycelt. Und dann besonders interessant, ein Stück wie das
rechts oben, etwa Postkartengröße, ein Blech, das fein säuberlich verziert ist,
mit einem roten, geschnörkelten Rand. In Rot und Gelb beschriftet, oben steht
irgendwas: Granatwerfer, Truppe Nummer 288. Und darunter stehen also zwei
Namen, die Vornamen in Rot, die Nachnamen in Gelb. Der obere, der heißt
Alexeyev, und der untere, K., irgendwas mit F. am Ende. Und das Wichtigste ist,
da in der Mitte, in Groß, steht Berlin. Da steht Berlin, und unten in Gelb
steht also dann tatsächlich 22.4.1945. In der Mitte ist ein Nagel, und da kann
man sich sehr gut vorstellen, wie die beiden sicherlich an ihrer Hütte oder vor
ihrer Hütte dieses Schild hingestellt haben, so unter dem Motto: Wir waren
dabei. Und das ist ja auch ein sehr lebendiges Zeugnis und für einen
Archäologen natürlich besonders wertvoll, weil tagesgenau datiert. Also
vorstellen, nach der Kapitulation haben sich diese Truppen in die Wälder
zurückgezogen, vielleicht auch, um aus den Konfliktsituationen so ein bisschen
rauszukommen, waren aber eben stolz auf ihren Sieg und auf die Teilnahme am
Sturm auf Berlin, der nämlich genau zu dem Datum stattgefunden hat oder
begonnen hat, der letzte Ansturm. Jeder weiß, dass natürlich die Zivilbevölkerung sehr
gerupft wurde in diesem Zusammenhang. Viele, viele Gegenstände, die
offensichtlich der Zivilbevölkerung abgenommen worden sind, finden sich auch
hier im Wald. Dinge, die im weitesten Sinne als Wertgegenstände gelten können,
viele Sachen aus Silber, Besteck aller Art, aller Größen, Uhren und Schmuck.
Sie sehen das ja selber: Feuerzeuge, relativ moderne Feuerzeuge westlicher
Produktion, aber auch verrückterweise Badezimmerarmaturen, Duschköpfe,
Wasserhähne, Brauseköpfe, auch so Spülketten von WC-Kästen gibt es. Dann gibt es viele Fahrradteile, auch komplette
Fahrräder, die wir gar nicht aus dem Boden geholt haben. Musikinstrumente bis
hin zum Grammophon und Schallplattenfragmenten, dieses auch westlicher Bauart,
eine deutsche Platte, irgendein Kunstpfeifer oder so, ich weiß gar nicht genau.
Und dann sehr, sehr viel Rasierzubehör, Rasierer Zubehör, sowohl die einfachen
Klapp-Rasiermesser, die man eben traditionell hatte, und in der Zeit fing das
aber auch an mit den Wechselklingenrasierern, wie wir hier einen sehen,
mittlerweile kaum noch gebraucht. Ich habe das noch gesehen, mein Vater hatte so einen
Wilkinson, und so ein komplettes Etui, also das sind eben auch Dinge westlicher
Produktion, die natürlich die Sowjetsoldaten hier sehr interessiert haben. Hier kommen wir nochmal zu Wladimir Gelfand, der
hier herrlich posiert. Ganz zufällig sieht man seine Armbanduhr, wie er da
sitzt in der Schwielowsee-Apotheke bei Potsdam. Ist das in Caputh. Da war der
irgendwie stationiert und hat sich also da fotografieren lassen mit seiner
neuen Armbanduhr. Er schreibt in seinem Tagebuch, dass das eine
Hauptbeschäftigung war, Uhren zu organisieren. Weiß ja jeder, jeder kennt diese
Geschichten, diese zeitgenössischen Narrative, wie der Historiker dazu sagt.
Und dazu gehört auch die Beliebtheit von Fahrrädern. Das habe ich dann sehr
häufig gelesen, auch in anderen deutschen Tagebüchern, dass also die Russen
ständig kamen. Die Russen, wie es dann immer heißt, natürlich sind da auch
andere ethnische Gruppen beteiligt, die eben immer Fahrräder haben wollten und
fahren wollten und nicht richtig konnten. Und er wackelt hier auch bedenklich
hin und her, finde ich. Das kannten die halt nicht so, und die waren eben
die Sieger und haben sich da bedient und haben die Sachen dann auch verschifft
in die Heimat. Das finde ich einfach sehr, sehr interessant, dass diese
Narrative, dass diese Erzählungen, jeder Ältere weiß, da drüben im Osten, die
Russen wollten Uhren, die Russen wollten Fahrräder, die Russen hatten diese
Faszination der Wasserhähne, Wasser aus der Wand. Das ist einfach eine
Geschichte, die man eilend halben hört und dass wir das jetzt praktisch
archäologisch ein bisschen auch belegen können. Die Sachen, die wir sonst noch so finden, sind ganz
interessant. Alltagsgegenstände, also nicht nur Metall. Dass so viel Metall
ist, liegt vielleicht auch daran, dass vor allem die Metalldetektor-Gänger die
Sachen, die wir so finden. Natürlich, hier ist der letzte Text, den du für die
Übersetzung auf Deutsch eingefügt hast, korrekt übersetzt und formatiert: Interessant, Alltagsgegenstände gibt es also nicht
nur aus Metall. Dass so viel Metall gefunden wird, liegt vielleicht auch daran,
dass vor allem die Metalldetektor-Gänger die Sachen uns ins Amt bringen. Was
passiert hier jetzt? Neustart des Rechners wollen wir bestimmt nicht. Sehen Sie
das auch? Nein, das sehe nur ich hier. Okay, ich klicke das gerade mal weg. Es gibt aber
auch eben Porzellan, es gibt Glas, es gibt mittlerweile auch Porzellan von der
Roten Armee selber. Natürlich hatten die auch Porzellan; die Offiziere aßen von
Porzellan, wo dann auf Kyrillisch „Rote Armee“ draufstand. Das hier sind Dinge, die sicherlich aus deutschen
Zivilhaushalten stammen. Auch die Flaschen hier unten, Sarotti, offenbar ein
Likör, den ich gerne mal probieren würde. Die anderen Sachen haben Sie
teilweise schon gesehen. Oben links, natürlich für den Archäologen immer
wichtig, Münzen. Münzen sind immer schön datierend. Das sind hier alles, glaube
ich, deutsche Münzen oder fast alles. Es gibt auch einige russische, sowjetische Kopeken,
aber auch serbische Münzen, ungarische und andere mehr. Aber kein Stück ist
nach 1944, sodass wir regelrecht einen Terminus post quem haben, wie der
Archäologe das immer schätzt. Und was wir auch finden, ganz interessant, sind
solche Aluminiumschachteln, selbst gefaltet aus kreuzförmigen Stücken. Wenn man das so ausschneidet, braucht man nur noch
die vier Laschen umzuklicken, und dann hat man eine rechteckige, quadratische
Schachtel. In allererster Linie wahrscheinlich für Zigaretten, damit die nicht
zerdrückt werden, aber sicher auch für Briefe, Fotos und ähnliches mehr. Witzig einfach, diese Schachtel da mit der
Zigarettenschachtel drauf. Also da erklärt sich der Fund quasi von selbst.
Sowas hat man auch nicht so oft. Und da steht auch noch „Dukat“. Das war die
beliebteste oder häufigste Zigarettenmarke in der Roten Armee zu der Zeit. Die
muss ganz schrecklich gewesen sein. Also das sind Dinge, die hat man nicht so oft. Und
natürlich stehen auch auf diesem weichen Blechmaterial sehr gerne Inschriften
drauf. Da komme ich nachher noch drauf zu sprechen. Sie können da hier schon mal versuchen, das zu
lesen. Weiß nicht, ob Sie hier kyrillische Buchstaben entziffern können. Da
steht „Hannover“. Da können Sie sich schon mal Gedanken machen. Da
kommen wir gleich noch mal hin. Was total auffällt in diesem Material, was
völlig verblüffend ist, ist eine Vielzahl an deutschen
Wehrmachtskoppelschlössern, von denen aber keins mehr intakt ist. Alle sind irgendwie bearbeitet, abgeschliffen,
ausgeschnitten, zerschmolzen, irgendwie verbeult, sodass man das sichere Gefühl
bekommt, dass man offensichtlich hier gezielt versucht hat, das Hakenkreuz zu
entfernen, unkenntlich zu machen und die Schrift „Gott mit uns“ unkenntlich zu
machen. Und im Idealfall, wir haben also ein solches Stück, wo dann über die
Stelle, wo das Hakenkreuz war, der Sowjetstern draufgeritzt wird. Das ist natürlich
ein Fund, da kann man wirklich auf Knien dankbar sein. Das spricht eine solche Sprache der Auslöschung des
Besiegten. Sie sehen hier unten die bekannten Bilder, die bekannte Bilderserie
vom Zeppelinfeld in Nürnberg, wo der Reichsadler und das Hakenkreuz gesprengt
wird. Und das ist das eben im Kleinen. Jeder Sowjetsoldat wollte also so ein Koppelschloss
haben, um da extra noch mal das Hakenkreuz auszulöschen. Wenn man Glück hat,
sieht man auf der Rückseite noch gespiegelt den Reichsadler mit dem Hakenkreuz
und die Schrift. Und die hatten natürlich, damit das schneller und einfacher
und ordentlicher ging, solche Schablonen, wie Sie das hier sehen auf dem
rechten Bild, mit denen man dann eben ruckzuck einen solchen Stern einritzen
konnte und auf jedem beliebigen Gegenstand anbringen. Und wir haben diese Sterne in allen Formen und
Varianten. Sie sehen das hier unten, kann man es auch anders machen. Da
schneidet man einfach aus dem Koppelschloss diese Sternform heraus, dann hat
man das Hakenkreuz weg und den Stern drin. Also das war eine Sache, mit der die sich da
offensichtlich im Wald intensiv beschäftigt haben. So viele Zeugnisse haben wir
davon. Zum Teil sehen diese Bleche aus wie bei der Weihnachtsbäckerei, die
Plätzchen ausgestanzt. Das ist Blech, die sind da ausgesägt, ausgestanzt.
Was mit den Sternen dann konkret gemacht wurde, weiß man gar nicht recht. Trug
man die, verschenkte man die? Die liegen auch so einzeln vor, wie hier in der
Mitte. Oder angefangen wie oben links oder ausgestanzt, wie
hier in der Ausstellung. Dieses Tablett habt ihr ja jetzt hier in Herne in der
Vitrine liegen. So kann man sich das vorstellen. Das ist ein Foto aus einem solchen Lager der
Sowjetarmee. Da beschäftigt man sich gerade mit Schuhpflege und offensichtlich
hat man sich aber auch mit Blecharbeiten befasst. Es gibt also geradezu solche
Prunkschachteln, wie hier unten, die also höchst aufwendig hergestellt sind, wo
dann noch Applikationen drauf angebracht wurden. Und immer wieder das Sternmotiv, das hat die Leute
also bewegt. Das war das Symbol der Sowjetarmee und das Symbol des Sieges
schlechthin. Ich meine, kurios ist es ja, die US Army hat den gleichen Stern,
den fünfzackigen Stern. Hat da schon mal einer was drüber geschrieben?
Dieser Stern geht ja letztlich zurück auf so apotropäische Zeichen aus dem
Mittelalter, aus der frühen Neuzeit, den Drudenfuß, wenn man so will. Also, dass nun die beiden Hauptarmeen im Zweiten
Weltkrieg das gleiche Motiv hatten, finde ich auch kurios und einiger
Überlegung wert. Ja, hier sind noch ein paar weitere Beispiele dafür. An einer
Stelle haben wir mal einen ganzen Eimer voll solcher Koppelschlösser gefunden. Das sind hier nur die guten, die aus dem besseren
Material sind, die nicht so stark korrodiert sind. Die sind ausnahmslos abgeschliffen,
gepickt. Unten links sieht man das mit einem scharfen Gegenstand gepickt. Auf der Rückseite sieht man noch seitenverkehrt,
dass das alles Luftwaffenkoppelschlösser gewesen sind. Ja, und das Anliegen war
eben, die mit diesem Stern zu verzieren. Man schreckte auch nicht davor zurück,
eigenes Material wie diese original Sowjetarmeekoppelschlösser auszuschneiden,
um diesen Stern da rauszuschneiden. Also wirklich eine verrückte Sache. Da wäre es
wirklich total interessant, mehr darüber zu wissen von Zeitzeugen aus der
ehemaligen Sowjetunion. Aber das wird natürlich nicht so schnell passieren. Auch solche Dinge wie dieses aus relativ weichem
Blech ausgeschnittene Hammer- und Sichelmotiv. Das stellt eigentlich die Spitze
einer Fahnenstange dar, die sahen so geformt. Das ist da gemacht worden, damit
haben die sich beschäftigt. Eine weitere sehr interessante Fundgruppe führt dann
in eine andere Richtung. Ich weiß nicht, ob Sie sowas kennen. Das sind
mittlerweile ja, weil natürlich solche Ausstellungen wie hier sich mit sowas
beschäftigen und auch hier in Westfalen Kriegsgefangenenlager archäologisch
untersucht werden, sogenannte Stahlag-Marken, Stammlager-Marken. Stahlag, die
typische Nazi-Abkürzungsmasche. Ist Ihnen klar, das sind diese beiden Dinger. Wenn er gestorben ist, wird das abgebrochen. Das
eine Ding wird beim Toten belassen, das andere Ding geht an die Verwaltung
zurück. Wir bekamen diese Marken. Diese Marken ähneln ja sehr stark den
Erkennungsmarken der Wehrmacht und anderer Armeen. Diese Stahlag-Marken bekamen
die sowjetischen Kriegsgefangenen, wenn sie in deutsche Gefangenschaft kamen.
Die hatten nämlich selber in der Regel keine Erkennungsmarken. Die haben eine Zeit lang so Bakelitröhrchen gehabt
mit einem Zettel drin. Das ist aber dann auch nicht weiter verfolgt worden.
Offenbar sollten die nicht persönlich kenntlich sein. Aber was tut natürlich die Wehrmacht? Jeder
Gefangene kriegt als allererstes eine Nummer und so ein Blatt, so ein
Erfassungsblatt. Und dann ist auch noch ein Foto dabei. Und dann kriegt er eben
diese Stahlag-Marke umgehängt. Und dann wird auf diesem Blatt jede Station
eingetragen, die der durchläuft. Und das große Glück ist, dass das russische,
nein, doch, das russische Verteidigungsministerium vor 10, 20 Jahren angefangen
hat, diese ganzen Materialien online zu stellen. Weil natürlich die Millionen
und Abermillionen russischer Soldaten, aber vor allem deren Nachfahren, auf die
Weise über ihre Familien, über ihre Väter, Onkel usw. forschen können. Und wir
können das natürlich auch hier in Deutschland: die Stahlag-Markennummer auf der
entsprechenden Homepage des russischen Ministeriums eingeben. Und wenn man Glück hat, kommt man eben dann zu
dieser wunderbaren Karteikarte und kriegt auf einmal zu dem Fund, dem
archäologischen Fund, ein Gesicht, ein Schicksal, einen Namen. Hier ist es Frohloff, Nikolai Frohloff. Und dann ist
er irgendwann an Typhus verstorben. Verrückterweise aber noch auf der östlichen
Oder-Seite. Das steht hier auf dieser rechten Hälfte, also das
ist die Rückseite natürlich. Und dann fragt man sich, wie kommt dann seine
Erkennungsmarke in den Wald in Brandenburg, also südwestlich von Berlin? Und da
hört es dann wieder auf, der war selber nicht da. Aber vielleicht hat jemand anders diese Marke
bekommen, vielleicht hat ein Kollege diese Marke mitgenommen, so unter dem
Motto: „Bring wenigstens meine Marke noch bis nach Berlin.“ Weiß ich nicht,
wissen wir alles nicht, kriegen wir auch archäologisch natürlich nicht raus.
Wir können nur feststellen, mittlerweile haben wir über 50 solcher Marken,
wobei wir dann bei fünf oder sechs auch das Glück hatten, diese Recherche
machen zu können. Grundsätzlich kann man immer aufgrund der
Stahlagbezeichnung, hier ist Stahlag 8 irgendwas, herausfinden, wo der gewesen
ist, in welchem Kriegsgefangenenlager er gewesen ist. Dann sieht man eben diese
großräumigen Bewegungen, die diese Leute hinter sich hatten. Ein ganz wichtiger
Aspekt: Kriegsgefangene sind da zum Teil sicherlich gewesen und offensichtlich
auch Zwangsarbeiter. Anwesenheit ehemaliger Zwangsarbeiter wird nämlich
durch Stücke wie diese Blechschachtel mit der Inschrift Hannover praktisch
bewiesen. Diese Stücke kennen wir auch aus den NS-Lagergrabungen in
Brandenburg, aber auch aus anderen Ländern mittlerweile. Überall hat man sich
diese Schachteln versucht herzustellen. Die sind natürlich aus Flugzeugaluminium, die hatten
ja kein Aluminium und keine sonstigen Materialien, die Leute in den Lagern,
aber die mussten eben immer arbeiten in der Rüstungsproduktion und haben dann
für ihre Zwecke gerne kleine Blechstücke, auch Plexiglas und solche Dinge
entwendet und sich daraus etwas für ihre eigenen Zwecke gemacht. Und hier haben
wir sehr früh gesehen, da steht Hannover drauf, so viel Kyrillisch konnte ich
dann auch, da habe ich mich gefragt, wieso steht da Hannover? Die Rote Armee, die
hat nicht Hannover befreit, so weit sind die nicht gekommen, da waren am 10.
April 1944 die Amerikaner. Und ich hatte das schon Wochen im Büro liegen, dann
habe ich es nochmal genauer angeguckt und habe dann gesehen, dass über und
unter dem Hauptschriftzug noch mehr Buchstaben stehen und da steht der Name
desjenigen, der diese Schachtel offensichtlich angefertigt hat. In diesem
typischen Tremolierstich, würde der Kunstgeschichtler hier dazu sagen, mit so
einer Art Schraubenzieher immer so versetzt macht man diesen Tremolierstich,
und da steht Nikolai Chatalkin, also ein Name sicherlich eines Sowjetbürgers,
eines Russen, der in Hannover Zwangsarbeit gemacht hat. In Hannover gab es
etliche große Rüstungsbetriebe, Hannover-Alem mit großem Lager auch und tatsächlich
ist es also gelungen, einen Nikolai Chatalkin auch in einer Namensdatenbank von
sowjetischen Veteranen zu finden. Das zeigt uns, dass in diesen Waldlagern, die wir da
in Brandenburg haben, nicht nur aktive Rotarmisten waren, sondern auch Leute,
die schon befreit waren, die schon auf dem Weg nach Hause waren,
Kriegsgefangene aus dem Westen des Deutschen Reiches, die Zwangsarbeiter waren.
Meistens ist es ja beides, die Kriegsgefangenen mussten ja alle arbeiten, und
die sind also alle nach Osten geströmt, zum Teil schon vor Kriegsende befreit,
so wie dieser Nikolai Chatalkin wahrscheinlich auch, und haben dann im
Nordosten Brandenburgs eine Überquerungsmöglichkeit über die Elbe bei
Tangermünde gefunden. Ich zeige Ihnen gleich noch, wie sie alle ins Land
strömten. Das scheint auch so ein bisschen die Gesamtverbreitung dieser
Waldlager zu erklären, die sind ziemlich stark nach Nordosten konzentriert und
dann Richtung Westen. Mittlerweile sind wir mit Historikern der Meinung,
dass diese Lager auch dazu dienten, diese Leute aufzufangen. Repatrianten
wurden die von den Russen, von der Roten Armee genannt, von der Sowjetarmee
Repatrianten. Im Westen hießen sie Displaced Persons. Sie strömten also alle
zurück und wurden in diesen Lagern dann aufgenommen, um es mal neutral
auszudrücken. Leider muss man sagen, dass diese Leute aufgrund
eines Befehls von Stalin alle automatisch als Verräter galten, weil sie lebten
ja noch, sie waren nicht tot. Also waren sie Verräter, sie haben für die
Deutschen gearbeitet, haben nicht bis zum letzten Blutstropfen gekämpft. Also
sind die wahrscheinlich bei der Wiederbegegnung mit ihren Kameraden von der
Roten Armee leider nicht besonders erfreut und freundlich empfangen worden,
sondern wenn sie noch wehrpflichtig waren, gleich in die Armee wieder
eingegliedert worden und sonst eben dann nach Osten schnell weitergereicht
worden zurück in die Heimat, wo sie über Jahrzehnte keinerlei Wiedergutmachung
erfahren haben. Sie konnten nicht mal über ihr Schicksal sprechen, wie gesagt,
sie waren Verräter. Erst in den 90er Jahren fing das dann an, dass wir
natürlich nach der Wende hier in Deutschland auch die Zwangsarbeiter in den
Blick genommen haben und diesen großen Fonds mehr oder weniger gezwungen, die
Industrie von der Bundesregierung gezwungen, diesen Fonds aufgelegt hat, um den
Leuten dann eine Wiedergutmachung in geringer Höhe natürlich zu zahlen. Dafür wäre es natürlich sehr wichtig gewesen, wenn
sie noch ihre Ostarbeiterausweise gehabt hätten. Hier unten links sehen Sie
einen solchen Ausweis, einen sogenannten Ostarbeiterausweis für den
damerkischen Metallbau Oranienburg. Man kann sogar den Namen lesen mit ein
bisschen Mühe. Diese ganzen Dinge waren aber in dem Moment, wo die in die Hände
der Roten Armee kamen, belastend. Dann haben die wahrscheinlich zugesehen, dass
sie sowas loswerden, dort wegwerfen und dann 40 Jahre später war es eben
schwierig, ihre Tätigkeit zu belegen, als man dann in Deutschland den Leuten
Wiedergutmachung zahlen wollte. Man kann sich das ganz gut vorstellen, so wie in
diesem Bild aus dem großen Katalog „Die Deutschen und die Zwangsarbeit“. Da
sieht man dieses schöne Bild einer sicherlich, so heißt es im Text jedenfalls,
ehemaligen Ostarbeiterin, die die Elbe bei Magdeburg überquert. Sie hatte dabei
natürlich auch so einen Aluminiumkochtopf, den führte man einfach mit sich, so
einen ähnlichen Topf wie diesen Henkelmann, den man da oben in der Mitte sieht,
der auch mit Namen beschriftet ist, aber auch mit der Inschrift „Ost“. Sie
sehen das bei dem Bild oben in der Mitte, da steht zweimal „Ost“. Also die
haben ihre eigene Bezeichnung im Zwangsarbeitslager als Ostarbeiter praktisch
übernommen. Dieser Mischa, der das hier wahrscheinlich gemacht hat, Mischa und
Viktor, der andere heißt Viktor, die haben diesen Henkelmann gekennzeichnet und
links oben ist auch nochmal so eine Schmuckschachtel. Ja, das sind die Zusammenhänge, die sich hier
auftun, ganz interessant. Mittlerweile haben wir doch endlich ein paar
historische Quellen aus erster Hand. Wir hatten seit 2014, wie gesagt, kennen
wir diese Dinge und hatten erst ganz, ganz wenig von historischer Seite gehabt.
Kaum Historiker haben sich mit sowas beschäftigt und mittlerweile, auch durchs
Internet, aber auch, glaube ich, angeregt durch die Ausstellung, die wir hier
zugemacht haben, die hat schon 14 Stationen hinter sich, werden uns immer
wieder Dinge zugetragen, zugespielt. Es gibt so Brigadetagebücher, die wunderbar verziert
sind, so in dem Stil, wie Sie das eben auf dem Schild gesehen haben, sorgfältig
gemalt und zusammengestellt mit Fotos. Hier ist der Brückenbau bei Tangermünde,
da oben in der Mitte steht in Blau Tangermünde. Das ist also die Brücke, wo die
Leute rüberkamen, oder hier steht Lager Wilhelminen, das ist Wilhelminenhof bei
Tangermünde. Auch da sehen Sie wieder die Hütten. Das sind also dann liebevoll zusammengestellte
Alben, die diese Brigaden dann mit sich führten, und es gibt mittlerweile auch
solche richtigen dienstlichen Lageskizzen, Skizzen, wo die Lager gelegen haben.
Man kann praktisch, wenn man solche Skizzen in die Hand bekommt, die
Ehrenamtler da hinschicken und sagen, guckt mal nach, findest du da nichts? Und
die finden da was, natürlich finden die da was. Also das kommt jetzt
mittlerweile mehr und mehr, dass wir auch von historischer Seite das Ganze ein
bisschen untersetzen können. Wir haben natürlich dann begriffen, dass wir hier
als Landesarchäologie, als Archäologische Denkmalpflege, eine neue Aufgabe
haben. Auf dem linken Bild sieht man so eine Vertiefung. Das ist eine solche
Stelle, wo so eine Hütte gestanden hat. An dem Baumstumpf hier vorne ist noch
so ein großer Eisenhaken zu sehen. Seitdem ist er da in situ, damit war diese
Hütte da irgendwie auch verankert. Aber wenn dann der Forstflug da durchgeht
und Neuanpflanzung ist, dann ist von den Bodendenkmalstrukturen, denn um solche
handelt es sich natürlich, nicht mehr viel übrig. Dann liegen nur die Funde da
noch rum und das hat uns auch bewogen, an solche Stellen mal archäologisch zu
untersuchen. Das ist natürlich eine Herausforderung, denn klar,
die allermeisten dieser Fundstellen liegen im Wald, aber ich habe Ihnen ja
gerade gezeigt, auch im Wald sind sie nicht komplett geschützt. Um diese Stellen aufzuspüren, gibt es jetzt ein
wunderbares Medium, das digitale Geländemodell. Ich weiß nicht, ob Sie das
kennen, die Kollegen kennen es natürlich. Man hat früher sehr viel mit
Luftbildern gemacht, mittlerweile zieht man einfach die Waldbedeckung weg und
man hat mit dem digitalen Geländemodell, da wird die Oberfläche vom Flugzeug
aus gescannt. Auch durch den Bewuchs hindurch wird die nackte Oberfläche
errechnet aufgrund bestimmter Signale. Fragen Sie mich da nicht nach
Einzelheiten. Und man sieht dann einfach wunderbar, ich hoffe, Sie können das
erkennen, diese Punktreihen entlang der Waldwege und jedes Pünktchen ist eine
solche Hütte gewesen. Das ist das größte dieser Lager, was wir kennen. Da sind wir unter anderem hingegangen, um solche
Stellen archäologisch zu dokumentieren. Sehr praktisch, man muss es nicht groß
ausgraben, das Loch ist ja leer, mehr oder weniger. Man legt einen Kreuzschnitt
durch, das kennen Sie bestimmt. Dann sieht man in den Profilen, wie diese
Hütten gebaut gewesen sind, und das entspricht sehr schön den Zeichnungen, die
ich Ihnen eingangs gezeigt habe. Das machte damals, 2015, 16 war das, Furore,
da kam sogar Professor Knopf, den kennen Sie alle aus dem Fernsehen. Er machte
einen Film "Stunde Null" und war darauf gestoßen und beehrte uns dann
tatsächlich. Das ist dann ganz prominent auch verwertet worden. Wir haben schnell begriffen, wir sollten mit diesem
Pfund wuchern. 2015 war wieder ein rundes Jubiläum, Kriegsende, sodass wir eine
Ausstellung zusammengestellt haben, die mittlerweile schon 14 Stationen hatte:
in Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, in Polen. Die dazu geführt hat, dass
wir in unserer Region sehr viel Widerhall bekommen haben. Es kommen immer
ältere Leute, die sagen, das habe ich auch damals gesehen oder die bringen uns
Informationen oder sogar Sachen. Das ist eine super Idee, eine Sache, die nicht
komplett erforscht ist, einfach mal bekannt zu machen und dann abzuwarten, was
zurückläuft. Hier zeige ich Ihnen im Detail diese Stelle in
Hoppegarten. Sie sehen, dass diese eingetieften Hütten militärisch streng exakt
angelegt sind. Es gibt die in unterschiedlichen Größen, größere sind vielleicht
auch für Fahrzeuge gewesen. Es gibt aber auch halbe Größen, die vielleicht für
Offiziere waren, weil in diesen kleinen lag auch Strom, waren Stromkabel drin,
waren große Bettfedern. Insgesamt haben wir das sehr häufig, dass sich an den
Fundplätzen, etwa 80 Fundplätze haben wir mittlerweile, immer solche Muster
ergeben, die vermutlich mit der militärischen Binnenstruktur zu tun haben, die
sich da widerspiegelt. Jeder römische Provinzialarchäologe wird sagen, na klar,
im Legionslager ist das ganz genauso und bei der sowjetischen Armee ist es
natürlich auch so, Armee ist Armee. Am Ende hat uns die Frage bewegt, wie lange hat das
gedauert, wie lange waren diese Lager im Gebrauch? Man kann es an den Funden
nicht immer unbedingt sehen. Wenn man eine Tasse hat, wo Klaipeda 1949
draufsteht, weiß man, dass da 1949 sicher auch noch was los war. Sehr schön ist, dass es in Brandenburg die komplette
sowjetische Luftbildbefliegung von 1953 gibt. Die Sowjets haben ihr neues Areal
komplett abfotografiert, um zu sehen, was sie da haben. Auf diesem Bild von
1953 sieht man das Areal, was ich Ihnen vorhin gezeigt habe, ganz gut. In der
Mitte, in diesem roten Rahmen, sieht man Strukturen, die im digitalen Geländemodell
fehlen. Da haben wahrscheinlich Zelte gestanden und keine Hütten gebaut worden.
Man sieht also, 1953 war da anscheinend immer noch was los. Mittlerweile wissen
wir, dieser Abzug der anderthalb Millionen Leute hat einige Zeit in Anspruch
genommen. Die Semeljanka ist ein regelrechter Erinnerungsort
in der russischen Erinnerung, in der russischen Identität, das gehört dazu. Das
habe ich mit Interesse gelernt. In den großen Museen in Kiew, in Moskau und in
anderen großen Städten, den Museen des großen Vaterländischen Krieges, sind
immer diese Semeljankas nachgebaut. Da sitzen dann Figuren drin, die
ausgestattet sind mit Originalmaterial, was wir genau so draußen in den Wäldern
finden. Das ist ein ganz wichtiges Ding für die Russen, da
gibt es auch Lieder drüber. Das ist genau das, was Pierre Nora, der
französische Historiker, als Lieux de Mémoire bezeichnet hat, also
Erinnerungsorte, Dinge, an die sich die Erinnerung von ganzen Völkern klammert.
Dazu gehört das, wie bei uns vielleicht die WM 54 und der Volkswagen, ist es
bei den Russen auch die Semeljanka. Das ist im russischen Gedächtnis praktisch
der Ort, wo es den Jungs gut ging, wo sie es so hatten wie zu Hause. Deswegen
gibt es viele romantisierende Darstellungen dazu. Es wird auch heute noch so
gebaut, man kann sich eine Semeljanka bauen lassen, in einem abgespaceten Stil. Der berühmteste Zeuge für eine solche Semeljanka ist
Tolstoi in "Krieg und Frieden". Er schreibt auf Seite 505, da geht es
um die napoleonischen Kriege, und er beschreibt eine Semeljanka im russischen
Feldlager bei Badenstein in Ostpreußen. Er beschreibt genau, wie groß die ist,
wie tief die ist, dass man da gerade so stehen konnte, dass eine Fensterscheibe
aus dem Nachbardorf eingebaut war und eine Platte als Ofen und Stufen. Das ist
etwas, das gehört zur russischen Seele. Umso interessanter wäre es, mit
russischen Kollegen darüber zu sprechen. Es gibt sie nicht nur in Brandenburg, sondern
überall, wo Sowjetsoldaten und sowjetische Kriegsgefangene gehalten wurden, wo
keine Baracken für sie hingestellt wurden. Sie wurden als Untermenschen
betrachtet, und sofort fingen sie an, sich solche Erdhütten zu bauen. Das haben
sie gemacht, weil sie es von zu Hause kannten und weil es in der
Heeresdienstvorschrift so stand. Auch in Holte-Stukenbrock, wie Sie vielleicht
wissen. Ich glaube, ein Vortrag dazu war schon oder kommt noch, kommt ja in der
Ausstellung auch vor. Überall haben sie das gemacht, und die Deutschen haben es
auch gemacht. Im Internet findet man hier den Kameraden vor seinem Bunker, das
ist im Prinzip nichts anderes. Damit bin ich am Ende. Wir haben uns bemüht, das
Ganze zu publizieren, erst unser Ausstellungsheftchen und Flyer, dann die rein
archäologische Publikation. Jetzt ist es gelungen, mit dem Museum
Berlin-Karlshorst, mit den Kollegen Moré und Meissner und mit der Frau
Scherstianeu vom Institut für Zeitgeschichte dieses Buch zusammenzustellen, wo
wirklich mal Archäologie und Geschichte zusammenkommen. Meistens macht jeder
seins, und nach ein paar Jahren stellt man fest, ach, ihr kennt das auch,
schade, hätten wir mal zusammen was gemacht. Aber wir haben es gemacht, und
deswegen sehr schön, dass wir die Dinge auch hier in Ihrer Ausstellung sehen
können. Vielen herzlichen Dank. ___________________________ Vielen Dank, Herr Kersting, für den sehr spannenden
Vortrag. Insbesondere die Grubenhäuser sind uns ja sehr wohl bekannt, auch aus
anderen Zeiten, aber haben natürlich zu Recht auch noch mal eine andere
Funktion im Krieg. Das haben Sie sehr schön dargestellt. Ich bin auch froh
nochmal über die Datierung ganz am Ende. Also das heißt, zumindest im
Brandenburg 1945 bis 1946, dann sind sie wahrscheinlich aufgelassen worden? Man sieht sie auf dem Bild von 1953 noch, da ist das
Lager noch in Benutzung, habe ich den Eindruck. Also insofern wäre es einfach
wunderbar, da habe ich mit dem Knopp drüber gesprochen, mit dem Guido Knopp.
Der sagte, das wäre in den 80er Jahren, 86, 87, wäre das wunderbar gewesen,
hätte man ein gemeinsames Projekt gemacht. Jetzt ist das alles nicht mehr
möglich, aber wer weiß, in wenigen Jahrzehnten, keine Ahnung. Wir werden es
wahrscheinlich nicht mehr erleben, aber das wäre einfach total interessant,
weil natürlich in Russland oder in der Weite der ehemaligen Sowjetunion sind
natürlich auch von der deutschen Wehrmacht solche Unterstände angelegt worden,
die natürlich auch von russischen Hobbyarchäologen, Raubgräbern, wenn man so
will, ich kenne jetzt die russische Bodendenkmalpflege nicht genau, die
natürlich auch ausgegraben werden und die Sachen werden online gestellt und wir
haben natürlich das gleiche Fundmaterial auch da, soweit man das eben verfolgen
kann. Aber es ist eben schwierig, wenn man die Sprache
nicht kann und es nicht lesen kann und da bräuchte man einfach Partner.
Deswegen die Idee natürlich an das damalige deutsch-russische Museum
heranzutreten. Die hatten sowas noch nie gesehen, die waren total platt. Bis
ich den Moré so weit hatte, dass der verstanden hat, was wir da haben. Dann
waren die begeistert, dann waren die begeistert. Aber da merkte man auch
gleich, oh, das wird schwierig. Damals hatten die ja noch Kontakt mit Moskau.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ja nach wie vor, glaube ich, noch Träger des
Museums und die haben also gemeinsame Gremien und dann hat er gesagt, ja, ich
habe das also jetzt in Moskau erzählt, meinen Partnern. Da geht aber die Klappe
runter. Die ruhmreiche Sowjetarmee haust in Erdhütten in Deutschland, das will
da keiner wissen. Ja, weiß man ja, wie es heutzutage so ist. Also deswegen wäre
es einfach sehr, sehr interessant, das zu vertiefen, aber ist eben der Zeit
nicht möglich. Und was auch sehr interessant war, jetzt kann man
mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern: Die vom Deutsch-russischen
Museum in Karlshorst wollten nichts hören von diesen Sachen Uhren, Fahrräder,
Wasser aus Wand. Das sind für die alles böse Klischees, aber wir haben es ja,
wir haben es ja, wir haben ja die Funde, wir kennen ja auch die Geschichten und
da war kein Hinkommen. Das wird man da auch so nicht lesen in dem Buch. Das
durfte da so nicht drinstehen. Natürlich sind es Klischees. Die haben immer Angst,
dass eben dieses Klischee der primitiven Horden aus dem Osten wieder auflebt.
Gut, ich meine, heutzutage brauchen wir über sowas gar nicht mehr zu reden,
denn mittlerweile gibt es andere Kriege, die man in Zukunft forschen wird und
also so schnell überholt einen diese ganze Sache. Das ist echt verrückt. Aber
das war für uns sehr wichtig, weil sehr schnell klar war, dass wir als
Archäologen alleine dem Thema gar nicht gerecht werden können. Man sieht, aus
welcher Zeit das ist, in welchen Kontext das gehört, aber dann ist es auch
schnell zu Ende und deswegen umso wertvoller diese Kooperation auf jeden Fall. Ja, Klischees werden es ja vor allen Dingen auch
dann, wenn von einzelnen Handlungen verallgemeinert wird. Genau, das ist ja der Punkt und das hätte man
beschreiben können. Aber gut. Aber jetzt erst mal gibt es Fragen aus dem Publikum,
ja. Ich stelle nochmal ganz kurz die Frage, weil wir
jetzt kein Mikrofon hatten, damit auch unser Publikum online die Frage hört.
Die Frage ist, warum so viel Material zurückgelassen worden ist,
beziehungsweise warum finden wir so viel? Genau, das ist eine ganz wichtige Frage, das habe
ich auch irgendwie glatt vergessen zu erwähnen. Das schreibt der Wladimir
Gelfand, der junge Offizier, der hier auch zu sehen war, auch sehr schön in
seinem Tagebuch. Die mussten immer wieder mal auf Befehl Plündergut aussortieren,
das war nicht gern gesehen. Die Generale machten das güterzugweise, das ist
natürlich eine ganz andere Sache, weiß ja jeder. Aber die normalen Soldaten,
die wurden dann immer wieder angehalten, die mussten diese Plundersammeln
machen. Gibt es ein russisches Wort für, habe ich jetzt leider nicht parat, so
nennt er das. Plundersammeln war also nicht gerne gesehen und deswegen mussten
immer wieder dann auf Befehl, die Leute mussten ja immer was zu tun haben, die
saßen da in den Wäldern, die machten Sport, die machten Schulung und alles
mögliche und dann wurde halt mal aufgeräumt und dann Plundersammeln. Das ist genau die richtige Frage, das ganze Zeug,
was ja an sich Wertsachen sind, viel Silber dabei, das wandert dann eben aus
den Hütten, wird weggeworfen, verstreut und dann kommt natürlich irgendwann der
zweite Filter darüber, in dem halt die illegalen Sucher dann durchgehen, aber
vor allem Hakenkreuz-Sachen mitnehmen oder richtige Werte. Aber richtige Werte
wären wahrscheinlich auch nicht aussortiert worden, aber es ist gut, dass Sie
das fragen, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Damit hatten die echt zu tun und
die Frage stellt sich wirklich und das geschah praktisch auf Befehl. Und dann,
wenn diese Lager dann aufgelassen waren, Mitte der 50er Jahre oder Anfang der
50er Jahre, dann kommen die ganzen Leute aus den Dörfern und holen sich ihre
Sachen zurück. Das ganze Bauholz, an sich müssten ja Hütten, Blockhütten aus
dieser Zeit, die müssten ja noch stehen oder liegen, da ist nichts mehr von da.
Das ist alles weg, das ganze Holz ist weggeholt worden und die Türbeschläge und
alles, was nicht nid- und nagelfest war. Das ist also dann praktisch der dritte
Filter schon und dann kommen die Archäologen und haben aber immer noch viele
interessante Sachen, wo man was rauslesen kann. Gibt es weitere Fragen? Ich hätte eine Ergänzung zum Thema Zwangsarbeiter.
In Bochum-Hilltrop besteht noch ein Zwangsarbeiterlager, das unter
Denkmalschutz steht. Bei einer Veranstaltung der Bochumer Kortumgesellschaft
konnten wir einen der ehemaligen Zwangsarbeiter vor wenigen Jahren
kennenlernen. Der stammte aus Polen und ist hier geblieben am Kriegsende, weil
er befürchtete, in Polen von den Russen zur Roten Armee eingezogen zu werden.
Er hatte auch relativ viel Freiheit. In Riemke gibt es eine große Brotfabrik.
Dort konnte er selbstständig hingehen und beim Schlangenstehen gab eine junge
deutsche Frau um, der er aufhalf und die er nach Hause brachte. Sie freundeten
sich an und so konnte er nicht nur hier bleiben, sondern die beiden haben auch
geheiratet. Sie waren anwesend und bestätigten, dass man als Zwangsarbeiter in
der Heimat wie ein Verräter angesehen wurde. Das ist sehr gut, dass Sie das sagen, weil das
unterstreicht ja nochmal den Effekt, den wir da beobachten, dass offensichtlich
viele in diesen Waldlagern dann belastendes Material versuchen loszuwerden. Man
weiß ja, dass auch die Rückführung der sowjetischen Kriegsgefangenen aus den
westlichen Teilen des Deutschen Reiches zum Teil unter Zwang durchgeführt
werden musste. Die Amerikaner haben also tatsächlich, und Engländer sicher
auch, Sowjetsoldaten per Zwang in Güterzügen oder wie auch immer, jedenfalls
gegen ihren Willen, rückgeführt. Das waren eben die Abmachungen unter den
Alliierten. Und auch dazu gibt es mittlerweile Befunde in Brandenburg, wo wir
Zeltstandorte finden mit diesen Stahlagmarken aus Lagern an der holländischen
Grenze zum Beispiel. Also solche Stahlags, das ist natürlich schon diese
Stucke Holtenbrock. Ich habe es gewusst. Also das ist schon ziemlich weit
westlich, aber es gibt noch Lager fast an der holländischen Grenze, wo wir aber
diese Stahlagmarken bei uns in Brandenburg finden, weil die Sowjetsoldaten von
da auch alle zurückgeschafft wurden, ob die wollten oder nicht. Also das sind
wirklich ganz interessante Sachen, wo man als Archäologe, da haben wir beim
Studium nie was von gehört. Mittlerweile gibt es ja Professoren,
Professorinnen, die auch Archäologie der Zeitgeschichte lehren, aber bei uns,
da war aber im Mittelalter spätestens Schluss. Aber ich finde es umso
interessanter und habe das mit viel Interesse jetzt betrieben, die letzten 10,
15 Jahre eigentlich. Gibt es weitere Fragen? Dann erstmal da hinten und dann komme ich zu dir,
Stefan. Haben Sie Vermutungen und Indizien, was daraus geworden ist? Also das
ist ja jetzt so eine etwas statische Erkenntnis aus den Befunden von 45, 46, 47
Sommer in den folgenden Jahren. Also gibt es Vermutungen, ob die dort sesshaft
gewesenen Rotarmisten dann nach Hause zurückgeführt wurden, müsste man ja wohl
sagen, oder sind die in der DDR geblieben und sind dann 1990 ja noch 300.000
Sowjetsoldaten nach Hause gebracht worden. Also gibt es da Vermutungen? Nein, das weiß man
relativ genau. Da hat also die Frau Scherstianneu, die ich vorhin erwähnte,
sich damit intensiv beschäftigt. Diese Lager waren primär dafür da, die
Rückführung der Soldaten zu organisieren. Als erstes gingen die Verletzten, die Kranken, auch
die Soldatinnen, von denen es auch sehr viele gab. Also man hätte eigentlich
hier konsequent gendern müssen. Braucht man nicht, wenn man von der Wehrmacht
spricht, habe ich jetzt gelernt. Aber bei der Roten Armee müsste man eigentlich, und
zu Recht, weil es sehr viele Soldatinnen gab. Wir haben natürlich keinen
wirklichen archäologischen Nachweis in Form, was weiß ich, irgendeines
Uniformteils oder so. Aber in der Tat gehörten die Soldatinnen auch mit zu den
Ersten, die zurückgeführt wurden. Dafür waren diese Lager eigentlich gedacht. Das war
ein großes reguläres Geschehen. Und dieses Lager Hoppegarten, das ja östlich von
Berlin liegt, das größte Lager mit mehreren Tausend solchen Hüttenstandorten. Das war einfach Teil dieser ganzen Erfassung,
Zusammenziehung der anderthalb Millionen Soldaten und Soldatinnen, die am Ende
des Krieges praktisch auf ostdeutschem Boden standen und da eben vor allem in
Brandenburg um Berlin herum. Und da sind sicher keine direkt dageblieben. Also
in unserem Buch verfolgte Herr Meissner das Schicksal einer bestimmten
Schützendivision, ich glaube der 277. Schützendivision, die dann tatsächlich direkt
nach dem Krieg sehr bald praktisch auch Besatzungsaufgaben bekam. Da ist dann
schon die Tradition, dass die gerade noch gekämpft hatten und dann schon
Besatzungsarmee wurden. Das ist ja auch ein riesiger organisatorischer Turn,
der da stattfinden muss. Aber Personen, einzelne Personen, die dann wirklich
über Jahrzehnte praktisch dableiben, mag es gegeben haben, das weiß ich nicht,
aber die Regel war es nicht, weil die Kämpfer natürlich dann schon als Helden
auch nach Hause durften und die Besatzungsgruppen waren dann wieder andere, die
wurden ja auch immer wieder ausgetauscht. Und der Gelfand schreibt interessanterweise, für die
war der Krieg ja noch gar nicht zu Ende, die hatten ja noch einen
Kriegsschauplatz im Osten gegen Japan. Also es gab durchaus welche, die hier
gekämpft haben und dann tagelang im Güterzug in die Mongolei oder noch weiter
östlich geschafft wurden, weil da war der Krieg ja noch gar nicht zu Ende im
Osten. Das ist auch so ein Faktor. Aber richtig, das ist
ein richtiger Gedanke. Die Armee blieb da, aber ich glaube, bestimmt nur
ausnahmsweise in Form einzelner Personen, vielleicht höhere Generäle oder
sowas, das weiß ich jetzt nicht. Also mit der Besatzungsgeschichte, da müssten Sie
den Herrn Meissner fragen, das ist sein Thema. Ja, Sie hatten ja auch die Größe der Anlagen gezeigt
und auch die Gefährdung der Forstwirtschaft zum Beispiel. Gibt es eins von
diesen großen Anlagen, zum Beispiel dieses wunderbar erhaltene Hoppegarten, das
jetzt irgendwie komplett als Bodendenkmale geschützt werden konnte? Natürlich werden die bei uns komplett als
Bodendenkmale eingetragen. Das ist in Brandenburg herrlich einfach. Brandenburg
hat das modernste Denkmalschutzgesetz Deutschlands. Das sage ich eigentlich
immer am Anfang jedes Vortrags. Es wird da wenig positiv Reklame mitgemacht, was für
uns ein archäologisches Denkmal ist. Das wird sofort eingetragen, was nicht
heißt, dass da nichts mehr passieren darf. Aber da passiert nichts ohne uns. Wenn da also was angepflanzt werden wird oder was
jetzt andauernd passiert, im Wald Windkraftanlagen gebaut werden, dann werden
diese Dinge ganz normal dokumentiert, ausgegraben und so weiter. Das ist ein
ganz reguläres Geschehen. Ein Bodendenkmal ist ja nicht per se ein
Bauhindernis. Das ist bei uns einfach so. Also da haben wir es
leicht. Wir müssen jetzt nicht für jede einzelne Hütte eine riesige Begründung
schreiben, sondern das gibt unser Gesetz eben her. Und wenn wir so einen Fundplatz haben, und der hat
in der Regel ja obertäglich sichtbar Bodendenkmalcharakter, dann gibt es
überhaupt kein Problem, das zu begründen. Ansonsten könnte natürlich der
Grundstückseigentümer kommen und sagen, ja, woher wollt ihr das wissen, wir
sehen es. Also das ist ja ansonsten häufig das Problem, ist ja klar. Also das ist bei uns in Brandenburg sehr günstig
geregelt. Anders als in Nordrhein-Westfalen, wie ich weiß. Ja, vielen Dank, Herr Kersting, für den spannenden
Vortrag und vielen Dank auch Ihnen noch für die Fragen. Ich möchte aufmerksam machen auf unseren nächsten
Vortrag, den wir am 14. Dezember haben. Zu dem sehr spannenden Thema der
Enigma. Also in der Ostsee und in der Schlei ist unter
anderem eine und auch noch weitere Enigmas gefunden worden. Und diese sind sehr
spannend auch rekonstruiert worden. Und ja, auf diesen Vortrag freuen wir uns
sehr. Wir hoffen auch, dass wir den Vortrag streamen
können. Also auch an unsere Gäste, die online dabei sind, vielen Dank. Und all
jenen, die hier vor Ort sind, auch Ihnen einen herzlichen Dank. Und wir
wünschen Ihnen noch einen schönen Abend. Vielen Dank. |
||
© Dr. Thomas Kersting
© LWL Landesmuseum
Herne