Kurzbeschreibung: Die Frauen in den deutschen Ostgebieten und in Berlin waren 1945, als die Rote Armee zum Endsieg über Hitlers Drittes Reich antrat, Freiwild der russischen Soldaten. Hunderttausende wurden in sowjetische Arbeitslager verschleppt. Mehr als hunderttausend Frauen und Mädchen wurden allein in Berlin vergewaltigt, insgesamt waren es annähernd zwei Millionen. Viele starben an den ihnen zugefügten Qualen, andere begingen Selbstmord. Die, die überlebten, gingen durch die Hölle, waren traumatisiert und stigmatisiert. Sie wurden gemieden, von ihren Männern verlassen, ihre Kinder galten als »Russenbälger«.Das Schicksal dieser Frauen wurde zu einem der großen Tabus der deutschen Nachkriegsgesellschaft - in Ost und West. Erst der 2003 erschienene Bestseller »Eine Frau in Berlin«, der ergreifende Erlebnisbericht einer Berliner Journalistin aus dem Jahre 1945, brachte es an die Öffentlichkeit. Anlässlich der Verfilmung dieses Buches - mit Nina Hoss in der Hauptrolle bereitet die TV-Journalistin Ingeborg Jacobs für das ZDF eine Dokumentation zum Thema vor. Das begleitende Buch stellt die Ergebnisse ihrer umfangreichen Recherchen vor. Es stützt sich maßgeblich auf die zahlreichen Interviews, die die Autorin mit betroffenen Frauen geführt hat und die sie mit Sensibilität und erzählerischer Kraft in das zeitgeschichtliche Umfeld einbettet. So entsteht erstmals ein Gesamtbild jenes schrecklichen Geschehens, das die Deutschen angesichts der Last ihrer Kriegsschuld tief verdrängt haben. |
Pressestimmen: »Aufsehenerregende Dokumentation« HÖRZU/ 02.10.08 »Einblick in ein Trauma, das bis heute nicht bewältigt ist.« DIE WELT/ 18.10.08/Arielle Fridson »Beklemmend und eindrucksvoll.« HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG/ 14.10.08/Ekkehard Böhm »Beeindruckender wie bestürzender Band« LEIPZIGER VOLKSZEITUNG/ 23.10.08/ ski »Mit Hilfe dieser Berichte gelingt es der Autorin, ihren Lesern einen Einblick in ein Trauma zu verschaffen, das bis heute nicht bewältigt ist.« BERLINER MORGENPOST/ 24.10.08/ Arielle Fridson »Ingeborg Jacobs nun hat ein Buch veröffentlicht, das die Gunst der Stunde nutzt, um unseren Blick auf ein tabuisiertes Thema zu lenken, das nach vorsichtigen Schätzungen mehr als zwei Millionen Frauen betraf. ... Am eindruckvollsten wird das Buch dort, wo es tief in ein Geschehen führt, über das wir uns empören, wenn es sich in Bosnien oder im Kongo wiederholt, und uns nun erinnern müssen, dass einmal die eigenen Mütter und Großmütter davon betroffen waren.« Deutschlandradio Kultur / 14.12.2008 / Bernd Wagner »Ingeborg Jacobs versteht die Kunst, konkret und doch etwas zurückhaltend zu berichten. Sie nimmt die Perspektive der Opfer ein, ohne Hass auf die Täter zu schüren.« NZZ / 18.06.2009 |
Über den Autor: Ingeborg Jacobs, geboren 1957 in Solingen. 1989 bis 1992 Aufenthalt in der Sowjetunion. Seit 1995 freie Autorin beim ZDF. Zahlreiche Dokumentarfilme, überwiegend zu zeitgeschichtlichen Themen. Sie wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Wirtschaftsfilmpreis und dem Bayerischen Fernsehpreis. Mitarbeit an mehreren Büchern von Guido Knopp, darunter »Die große Flucht«. |